Zum 5. Mal fand das
Baltic Open Air am 28. Und 29.08.2015 bereits auf der Freiheit in Schleswig statt, mit dabei Größen wie
Eisbrecher, Schandmaul oder
Uriah Heep.
Dass das Festival aber mindestens von Flensburg bis Hamburg bereits
seit Monaten in aller Munde war, hatte aber einen ganz anderen Grund:
Mit Bekanntgabe des Veranstalters Daniel Spinlers im Februar 2015, dass
die Band
Frei.Wild als Headliner auf der Bühne stehen
werde, entbrannten hitzige Diskussionen sowie unzählige Protestwellen,
die bis zum Festivalende nicht enden wollten. Das Festival selbst
verlief dagegen völlig ruhig und ohne böse Zwischenfälle. Auf 2 Bühnen
präsentierten sich Bands unterschiedlichster Genres, freitags mit dem
Opener
Kärbholz, über
Fiddler’s Green, der grandiosen Rammstein Tribute Band
Völkerball bis zu Mittelalter-Folk mit
Schandmaul oder Kevin Russell mit seiner Band
Veritas Maximus, wobei
Völkerball mit „heißem“ Flammenauftritt sowie Growdsurfing im Schlauchboot für die meisten das Highlight des Tages gewesen sein müsste.
Am Samstag gab es neben den Kultbands
Lautstark und
Extrabreit die schwedische Heavy-Metal-Band
Mustasch und die Rock-Urgesteine
Uriah Heep.
Im Vergleich zum Vortag konnte man allerdings sehr schnell sehen, auf
wen die Besucher am meisten warteten. Von 3 Festivalbesuchern trugen im
Durchschnitt 2 T-Shirts von
Frei.Wild und so war es
auch kein Wunder, dass es vor dem Auftritt der Band besonders kuschelig
vor der Bühne wurde. Kurzzeitig unterbrochen werden musste der Auftritt
von
Frei.Wild, als die Bühne heftig Feuer fing,
ausgelöst durch ein defektes Ventil einer Druckleitung der Pyrotechnik.
Die Band musste sicherheitshalber die Bühne verlassen und die Zuschauer
wichen vor den hohen Flammen zurück. Verletzt wurde aber niemand und die
Security bekam das Feuer schnell in Griff. „Dann spielen wir jetzt
einfach schneller“, war der Kommentar von Frontsänger Philipp Burger
über die verlorene Zeit. Den Abschluss auf der Bühne bildeten die
Power-Metal-Band
Powerwolf vor Eisbrecher, die mit ihrer Musik noch einmal das Festivalgelände zum Beben brachte.
Wer den besonderen Kick suchte, konnte seinen Mut bei einem
Bungeesprung beweisen und sich kopfüber direkt auf das Festivalgelände
stürzen. Hier konnte man aus 65 m Höhe ins Leere springen und das
Festival von einer ganz anderen, sehr luftigen Seite, genießen.
Insgesamt war das Rahmenprogramm sehr gelungen: Neben einem urigen
Mittelaltermarkt und zahlreichen Imbissbuden war auch die Wacken
Foundation vor Ort, die mittels Glücksrad Spenden sammelte, die
Newcomer-Metalbands zugutekommen. Verbesserungsfähig sind beim
Baltic Open Air nur einige Punkte der Infrastruktur.
Die Anfahrt dauerte am Donnerstag Stunden, was wohl vor allem mit den
starken Regenfällen der vorherigen Tage und damit verbunden mit
unbefahrbaren Campingplätzen zu tun hatte. Viele Besucher haben keinen
Campingplatz bekommen und mussten am Straßenrand im Auto übernachten.
Gleichzeitig katastrophal war die Eingangskontrolle am Donnerstag, die
ebenfalls Ewigkeiten dauerte. Waren diese Hürden aber erst einmal
überwunden, war das
Baltic Open Air ein voller Erfolg.
Und weil es so schön war, startete direkt im Anschluss an das Festival
auch bereits der Vorverkauf für 2016 mit Spezialpreis und exklusivem
T-Shirt. Ob so wirklich die Wikinger rocken würden, wie es in der
Festival-Werbung so schön heißt, ist fraglich. Aber ein empfehlenswertes
Rockfestival ist das
Baltic Open Air auf jeden Fall.
Komplettes Line-Up
Freitag
Main Stage
- Kärbholz
- Fiddler’s Green
- Völkerball
- Schandmaul
- Kevin Russell mit Veritas Maximvs
Sea Stage
- Immortal Sin
- Motorjesus
- Up To You
Samstag
Main Stage
- Mustasch
- Uriah Heep
- Frei.Wild
- Powerwolf
- Eisbrecher
Sea Stage
- Loudstark
- Extrabreit
- Dystopolis
- Crucified Barbara
Festivalbericht von Stefanie Kreft
Erschienen:
Toughmagazine
Fotos:
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